Themen.

Als Politökonom interessiere ich mich für die Schaffung und Verteilung von gesellschaftlichem Wohlstand sowie politische Teilhabe. Ich beschäftige mich mit Aushandlungen und Konflikten zwischen ökonomischer Wertschöpfung, kollektiven Entscheidungen und dem Bestreben nach Selbstbestimmung und demokratischer Verantwortung. Mein besonderes Interesse gilt den Zusammenhängen von globalisiertem Finanzwesen und der lokalen Wohnraumbewirtschaftung.


Regulierung

Bei der Festlegung verbindlicher Regeln nehmen private Interessen eine immer wichtigere Rolle ein. Ob sie gemeinwohl- oder eigennutzorientiert vorgehen, lässt sich erst nach eingehender Untersuchung einschätzen. Akteure, wie Verbände, Beratungsunternehmen und privatwirtschaftliche Firmen verfügen über große finanzielle Ressourcen, aber auch über Fachwissen und Netzwerke. Diese Expertise bringt sie in eine starke Position gegenüber politischen Entscheidungsträgern und zivilgesellschaftlichen Gruppen, zeigt aber auch die große Bedeutung von Rechenschaftspflicht und gesellschaftlicher Verantwortung.


Finanzwesen

Seit vielen Jahren koppelt sich das Finanzwesen von der Realwirtschaft ab. Renditeerwartungen liegen über der tatsächlichen Wertschöpfung und führen zu einer zunehmenden Finanzialisierung. Diese Verschiebung bedeutet, das Finanzinvestitionen größere Bedeutung erlangen und Entscheidungen unmittelbar an den Verwertungsinteressen ausgerichtet werden. Diese Entwicklungen werden insbesondere durch spezialisierte Finanzdienstleister vorangetrieben. Ihre ökonomischen und juristischen Fachkenntnisse sind darauf ausgelegt, Regelungslücken auszunutzen und zu Lasten der Allgemeinheit auszulegen. Dies gilt auch für steuerlichen Fragen und die Unternehmensbilanzierung. Die politische Dimension des globalisierten Finanzwesens deutlich zu machen ist ein wichtiger Aspekt gesellschaftlicher Reform.

Wohnen

Erschwinglicher Wohnraum ist ein soziales Menschenrecht. Zugleich wird angemessener und leistbarer Wohnraum an vielen Orten zunehmend knapp. Das Spannungsverhältnis zwischen sicherem Wohnen auf der einen und den Renditeerwartungen der Immobilienwirtschaft auf der anderen Seite hat sich zulasten der Bevölkerung verschoben und bedarf einer grundlegenden Korrektur. Es gilt, gemeinwohlorientierte Wohnformen zu fördern, öffentlichen Wohnraum auszudehnen, Genossenschaften zu stärken und solidarische Formen des gemeinschaftlichen Wohnen zu fördern. Nötig sind ein verbesserter Zugang zu günstigem und hochwertigem Wohnraum sowie eine Demokratisierung des Wohnens durch Mitbestimmung und dauerhafte Beteiligung der Bewohnerschaft.